Prinzip:
Bei einer Vielzahl von orthopädischen Erkrankungen des Bewegungsapparates, die mit lokalen Schmerzen verbunden sind, konnte in histologischen Untersuchungen gezeigt werden, dass diese Krankheitsbilder zur Ausbildung von abnormen Blutgefässen führen, welche zur Chronifizierung der Schmerzerkrankung beitragen.
Es gibt einen biologischen Zusammenhang, dass sich Nerven gerne zusammen mit Blutgefässen neu ausbilden. Histologisch wurde festgestellt, dass bei Patienten mit chronischen Schmerzen sich abnorme Blutgefässe bilden (Neoangiogenese), welche von neu gebildeten Nerven (Neoneurogenese) umgeben sind, die dann Schmerzen verursachen.
Sobald sich solche Neoangiogenese einmal ausbildet haben, ist es sehr schwer diese wieder zur Rückbildung zu bringen. Gleiches gilt auch für die
benachbarten Nerven, wodurch eine rasche Beschwerdebesserung mittels konservativen Behandlungsmassnahmen erschwert wird.
Technik:
Die Gelenkembolisation ist ähnlich wie eine Herzkatheter Untersuchung und findet in einem Katheterlabor statt. Die Embolisation wird von einem Interventionalisten (Radiologe, Angiologe) durchgeführt. Der Patient ist bei der Behandlung wach. Zunächst wird der Zugang an der Punktionsstelle, typischerweise in der Leiste, desinfiziert und steril abgedeckt. Dann wird in örtlicher Betäubung ein Katheter in die Arterie eingeführt und unter Röntgenkontrolle in die atypischen Gefässe (Blush) positioniert (Katheterdicke 0.6 mm). Dort kann man das Embolisat injizieren. Hierdurch werden diese Gefässe verschlossen. Ziel den Verschluss der abnormen Blutgefässe.
Nebenwirkungen: Hautverfärbung, Marmorierung Leisten Hämathom.
Indiziert:
Zur Behandlung von schmerzhaften, schwer therapierbaren Kniegelenks Arthrose, die ungenügend unten den konservativen Therapien reagiert haben. Hierbei sollte vorgängig eine konsequente konservative Behandlung über mindestens 3-6 Monaten durchgeführt worden sein. Die Patienten mit Kellgren Lowrence Grad 1-3 reagieren besser, als die mit einer ausgeprägte Osteoarthrose.
Inklusionskriterien:
1. 18-75 Jahren alt
2. Grad 1-3 Kniearthrose (Kellgren-Lawrence)
3. Knie Schmerzen seit mindestens 3-6 Monaten trotz konservativer Massnahmen
4. Knie Schmerzen >3/10 in der Visual Analogue Scala (VAS)
5. Bei Arthroplastie nur mit vorhandenen Hämarthros
6. MR-Knie mit Kontrast: vorhandene Synovialistis oder Tendinopathie, keine Ausgeprägte strukturellen Schäden (kein Knochenmarksödem, kein Knorpelschaden über die gesamte Dicke oder Knorpelglatze, kein vertikaler grosser Meniskusriss…)
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SA (Mittwoch, 07 September 2022 18:49)
super methode