Myomembolisation: Eine effektive Methode zur Behandlung von Uterusmyomen

Was ist Myomembolisation?

Definition und Bedeutung

 

Die Myomembolisation ist ein mikroinvasives Verfahren zur Behandlung von Myomen, also gutartigen Tumoren in der Gebärmutter. Dabei werden die Gebärmutterarterie, die das Myom versorgt, durch einen Katheter blockiert, was zu dessen Schrumpfung führt.

 

Wie funktioniert die Behandlung der Uterusmyome

 

Zunächst wird unter örtlicher Betäubung ein kleiner Einschnitt in die Leiste gemacht, durch den ein dünnwandiger Katheter eingeführt wird. Unter Röntgenkontrolle wird der Katheter bis zu den Blutgefässen vorgeschoben, die das Myom versorgen. Sobald der Katheter an der richtigen Stelle platziert ist, werden kleine Partikel in die Gebärmutterarterie injiziert, um sie zu blockieren. Dadurch wird die Blutversorgung des Myoms unterbrochen, was zu dessen Schrumpfung führt.

Vorteile der Myomembolisation: Umfassende Behandlung und Eignung für Patienten ohne Bluttransfusion

 

Einer der herausragenden Vorteile dieser Methode ist, dass sie alle Myome gleichzeitig behandeln kann. Dies ist besonders bedeutsam für Frauen, die unter einem Uterus myomatosus leiden, bei dem zahlreiche Myome im Uterus vorhanden sind. Anstatt nur einzelne Myome zu entfernen, ermöglicht die Myomembolisation eine umfassende Behandlung, wodurch die gesamte Gebärmutter von den Myomen befreit wird. 

 

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Myomembolisation ist ihre Anwendbarkeit bei Patienten, die keine Bluttransfusionen erhalten können oder möchten. Da es sich um einen nicht-chirurgischen Eingriff handelt, bei dem lediglich kleine Einschnitte notwendig sind, ist das Blutungsrisiko deutlich geringer im Vergleich zu traditionellen chirurgischen Methoden. Dies macht die Myomembolisation zu einer sicheren Alternative für Patienten, bei denen Bluttransfusionen aufgrund religiöser Überzeugungen, gesundheitlicher Bedenken oder anderer Gründe vermieden werden müssen. 

 

Insgesamt bietet die Myomembolisation eine effektive, weniger invasive und für viele Patienten geeignete Möglichkeit, Uterusmyome zu behandeln und somit die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern.

 

Weitere Vorteile:

 

Geringere Komplikationsraten:

Da die Behandlung minimalinvasiv ist, sind die Risiken von Blutverlust, Infektionen und anderen Komplikationen reduziert. 

 

Erhalt der Uterusfunktionen: 

Anders als bei der Hysterektomie, bei der die Gebärmutter entfernt wird, ermöglicht die Myomembolisation den Erhalt der Gebärmutter. 

 

Schnellere Erholungszeit: 

Da die Myomembolisation minimalinvasiv ist, erfordert sie in der Regel eine kürzere Erholungszeit im Vergleich zu offenen Operationen. 

 

Effektive Linderung von Symptomen: 

Die Myomembolisation kann Schmerzen, Blutungen und andere Symptome, die durch Myome verursacht werden, effektiv lindern. Dies führt zu einer verbesserten Lebensqualität für betroffene Frauen.

 

Indikationen für eine Myomembolisation

 

Die Myomembolisation ist eine Option für Frauen mit symptomatischen Myomen, jedoch nicht für jeden Fall geeignet. Hauptindikationen sind starke Menstruationsblutungen, Schmerzen oder Druckgefühle durch die Myome, besonders wenn konservative Behandlungen nicht ausreichend wirksam waren. Die Grösse und Anzahl der Myome beeinflussen ebenfalls die Eignung. Frauen, die ihre Gebärmutter erhalten möchten und keine Hysterektomie wünschen, könnten Kandidatinnen sein, ebenso wie solche, die ihre Gesundheit für das Verfahren geeignet ist. Eine umfassende Beratung durch den Arzt oder die Ärztin ist vor der Entscheidung erforderlich, um die Vor- und Nachteile abzuwägen und individuelle Präferenzen zu berücksichtigen.

Der Ablauf einer Myomembolisation

 

Vor der Behandlung

 

Vor einer Myomembolisation werden gründliche Untersuchungen durchgeführt und Vorbereitungen getroffen, um den Erfolg und die Sicherheit des Eingriffs zu gewährleisten. Der Arzt oder die Ärztin beurteilt den Zustand der Myome und schließt andere Ursachen für die Symptome aus. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRI oder CT bestimmen Grösse, Lage und Anzahl der Myome. Bluttests überprüfen die Gesundheit der Patientin. Sie erhält ausführliche Informationen über den Ablauf, Risiken und erwarteten Ergebnisse, kann Fragen stellen und Bedenken äussern. Möglicherweise müssen vor der Behandlung bestimmte Medikamente abgesetzt werden, insbesondere blutverdünnende. Die Patientin unterzeichnet eine Einverständniserklärung für die Behandlung und die damit verbundenen Risiken.

 

Der Embolisationsprozess

 

Die Patientin erhält eine örtliche Betäubung an der Einstichstelle, die für den Katheterzugang verwendet wird. Ein spezieller dünner Katheter wird durch einen kleinen Einschnitt in die Haut eingeführt und unter Röntgenkontrolle durch die Blutgefässe bis zur Gebärmutterarterie geleitet. Der Fortschritt des Katheters wird kontinuierlich über einen Monitor überwacht, der die Position des Katheters in Echtzeit zeigt.

Kontrastmittel wird durch den Katheter injiziert, um die Blutgefässe, die das Myom versorgen, sichtbar zu machen. Dies ermöglicht es den InterventionalradiologInnen, die genaue Position und Ausdehnung der zu embolisierenden Gefässe zu bestimmen.

Nach der Identifizierung der Zielgefässe werden kleine Partikel durch den Katheter in die Blutgefässe injiziert. Diese Partikel verstopfen die Arterie, die das Myom versorgt, und blockieren so die Blutversorgung des Tumors.

 

Die verwendeten Materialien umfassen Katheter, Führungsdraht, Kontrastmittel und Embolisationspartikel. Diese Materialien werden sorgfältig ausgewählt und verwendet, um eine präzise und effektive Embolisation zu gewährleisten und gleichzeitig das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

 

Nachsorge und Erholungsphase

 

Nach der Myomembolisation ist Bettruhe für etwa 4 Stunden empfehlenswert, um die Heilung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden. Moderate bis starke Schmerzen sind normal und können mit verschriebenen Schmerzmitteln gelindert werden. Regelmässige Nachuntersuchungen mittels US oder MRI sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen. Schwere körperliche Anstrengungen sollten am Anfang vermieden werden, jedoch sind leichte Aktivitäten wie Gehen erlaubt und können förderlich für die Genesung sein.

 

Langzeitwirkungen und Erfolgsraten

 

Die Myomembolisation und chirurgische Verfahren wie Myomektomie und Hysterektomie bieten gute Langzeitwirkungen. Die Myomembolisation schrumpft Myome durch Blutversorgungsblockade, verbessert Symptome dauerhaft, mit Erfolgsraten von 70-90 %. Myomektomie reduziert ebenfalls Myome und verbessert Symptome, kann aber zu erneuten Myomen führen. Die Hysterektomie entfernt die Gebärmutter, beseitigt Symptome dauerhaft, aber beeinträchtigt die Fruchtbarkeit. Die Wahl hängt von individuellen Umständen ab, eine gründliche Beratung ist wichtig.

Risiken und Komplikationen der Myomembolisation

 

Mögliche kurzfristige Nebenwirkungen

 

Nach einer Myomembolisation können kurzfristige Nebenwirkungen, wie folgt, auftreten:

● Schmerzen und Krämpfe im Unterbauch durch Blutversorgungsblockade

● Übelkeit, Erbrechen als Reaktion auf Anästhesie

● Müdigkeit und Schwäche durch Stress und Heilungsprozess

● Leichtes Fieber als Körperreaktion, meist vorübergehend

● Vaginale Blutungen durch Heilungsprozess, sollten abnehmen

● Hämatome an Einstichstelle, normalerweise mild, verschwinden in wenigen Tagen bis Wochen.

 

Langzeitrisiken und -komplikationen

 

Langzeitrisiken und -komplikationen der Uterusembolisation umfassen potenzielle Probleme wie Gewebe-Nekrose, Uterusinfarkt, Infektionen und allergische Reaktionen.

Myomembolisation und Fruchtbarkeit

 

Einfluss auf die Schwangerschaft 

 

Die Myomembolisation und ihre Auswirkungen auf Schwangerschaften werden intensiv erforscht. Frauen, die dieses Verfahren wählen, behalten im Gegensatz zur Hysterektomie ihre Gebärmutterfunktionen. Einige Studien deuten darauf hin, dass die Myomembolisation die Fruchtbarkeit verbessern kann, indem sie Symptome wie Schmerzen und Blutungen reduziert. Allerdings besteht während einer Schwangerschaft nach der Myomembolisation ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, Plazentaprobleme und mögliche Schwierigkeiten bei der Geburt. Langzeitdaten sind begrenzt, aber die Forschung geht weiter. Insgesamt scheint die Myomembolisation eine sichere Option zu sein, bei Frauen, die ansonsten unfruchtbar sind, erfordert jedoch eine sorgfältige ärztliche Beratung für jede Frau.

 

Beratung für Frauen mit Kinderwunsch 

 

Für Frauen mit Kinderwunsch und Myomen ist eine gründliche Beratung wichtig. Ärztliches Personal sollte die Myome beurteilen und Behandlungsoptionen besprechen, die die Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigen. Alternativen wie Myomektomie oder andere minimalinvasive Verfahren können erwogen werden. Die Risiken und Nutzen sollten abgewogen und eine Entscheidung gemeinsam mit ÄrztInnen getroffen werden.

 

Fragen an Ihren Arzt

 

Empfohlene Fragen zur Vorbereitung auf das Beratungsgespräch.

 

Was sind meine Behandlungsoptionen für meine Myome und ihre Auswirkungen? 

Fragen Sie nach Art, Größe und Auswirkungen der Myome sowie den Risiken und Erfolgsraten der verschiedenen Behandlungsmethoden.

 

Wie beeinflussen meine Myome meine Gesundheit und Lebensqualität?

Erfahren Sie mehr über die Symptome und Auswirkungen Ihrer Myome.

 

Wie wirken sich die Behandlungen auf meine Fruchtbarkeit aus?

Diskutieren Sie die Auswirkungen der Behandlungsoptionen auf Ihre Fruchtbarkeit.

Wie bereite ich mich vor und wie verläuft der Eingriff?

Erfragen Sie die Details der Vorbereitung, des Ablaufs und der Erholungszeit nach dem Eingriff.

 

Welche langfristigen Auswirkungen und Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?

Fragen Sie nach den langfristigen Auswirkungen der Behandlung und möglichen Unterstützungsressourcen. 

 

Dr. Susanne Constantinescu: Ihre Spezialistin für die Myomembolisation

 

Habe ich Ihr Interesse geweckt und denken Sie über eine Behandlung Ihrer Myome nach? Rufen Sie mich einfach an oder schreiben Sie eine E-Mail an mit-gelenk@hin.ch. Im persönlichen Gespräch können wir herausfinden, wie ich Ihnen helfen kann und gemeinsam eine Behandlungsstrategie entwickeln. Ich freue mich auf Ihre Anfrage.

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