Knieschmerzen sind im klinischen Alltag allgegenwärtig. In einigen Fällen lassen sie sich auf eine Entzündung der Sehnen und Gelenkkapsel am „Gänsefuss“, dem Pes anserinus zurückführen. Eine übermässige Belastung dieser wichtigen anatomischen Struktur kann schmerzhafte Entzündungen hervorrufen, die man als Pes-anserinus-Tendinopathie oder Pes-anserinus-Tendinobursitis, Pes-anserinus-Syndrom oder kurz Anserinus-Syndrom bezeichnet.
Die Embolisation der bei diesem Krankheitsbild neu gebildeten Blutgefässe stellt eine moderne Therapieoption dar, mit der sich die Beschwerden minimalinvasiv und nachhaltig lindern lassen. Die 2015 in Japan entwickelte Behandlungsmethode hat seitdem sehr überzeugende Erfolge zu verzeichnen. Als eine der ersten Praxen in der Schweiz führen auch wir diese Form der Mikrotherapie durch und befreien unsere Patienten von chronischen Gelenkschmerzen. Sind auch Sie von derartigen Schmerzen betroffen? Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin!
Sehnenentzündungen wie das Pes-anserinus-Syndrom sind meistens die Folge einer übermässigen und/oder falschen Belastung von Muskeln und Gelenken. Das Kniegelenk ist dafür besonders prädestiniert, da der aufrechte Gang insbesondere Hüfte, Knie und Sprunggelenk einem besonderen Stress aussetzt. Die Ursache dafür ist das auf diesen Gelenken lastende, komplette Körpergewicht.
Der Pes anserinus superficialis befindet sich auf der unteren Innenseite des Knies. Seinen Namen hat er aufgrund seiner charakteristischen, fächerartigen Struktur erhalten, die an einen Gänsefuss erinnert. Hier laufen die Sehnen dreier Muskeln (M. sartorius, M. semitendinosus und M. gracilis) zusammen, die einen gemeinsamen Sehnenansatz am inneren Knochenwulst des Schienbeins (Condylus medialis tibiae) aufweisen. Hier befindet sich zudem einer der Schleimbeutel des Kniegelenks, die Bursa anserina, die diese Sehnen räumlich vom Knieinnenband (Ligamentum collaterale tibiale) trennt.
Übermässige Belastung und andere Risikofaktoren wie Übergewicht, Arthrose und Diabetes mellitus können Schäden an dieser wichtigen Struktur des
Kniegelenks hervorrufen. Sie beeinträchtigen nicht nur die beteiligte Muskulatur in Form einer Sehnenentzündung (Tendinitis), sondern erfassen mitunter auch die Bursa anserina. Dort
entsteht bei einem vollständig ausgeprägten Pes-anserinus-Syndrom eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis). Die Folge ist starker Knieschmerz.
Das Pes-anserinus-Syndrom ist keinesfalls eine seltene Erkrankung. Über seine Ursachen, Pathophysiologie und Häufigkeit ist bisher wenig bekannt. Das liegt vor allem daran, dass die Schäden und
die aus ihnen resultierenden Beschwerden der Einfachheit halber meistens unter „Knieschmerzen“ subsummiert und eher selten als eigenständige Erkrankung erkannt werden – zumal die Therapie bei
allen Formen ähnlich aussieht. Vermutlich spielt PATB (pes anserinus tendino-bursitis syndrome) klinisch eine wesentlich grössere Rolle als bisher angenommen.
Die Patienten leiden typischerweise an spontan auftretenden Knieschmerzen mit Druckschmerz im Gelenk auf der inferomedialen, also der unteren Innenseite des
Kniegelenks.
Die typischen Schmerzen beim Pes-anserinus-Syndrom fallen in der Regel bereits bei der körperlichen Untersuchung durch einen Arzt auf. Zur
Sicherung der Diagnose dienen bildgebende Verfahren wie Ultraschalluntersuchung (Sonographie), Röntgen und vor allem die Kernspintomographie (MRT).
Bei der Behandlung der Pes-anserinus-Tendinopathie stehen die Bekämpfung der Schmerzen und Entzündungen im Vordergrund. Dazu gehören analgetisch und antiinflammatorisch wirksame Medikamente wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), die lokale Injektion von Glukokortikoiden und physikalische Massnahmen (Kinesiotaping und Physiotherapie). Die Ansprache auf die Medikamente und Übungen ist extrem unterschiedlich und reicht von knapp zwei Wochen bis hin zu drei Jahren.
Erste aktuelle Studien aus Japan zeigen, dass die gezielte Embolisation pathologischer Blutkapillaren eine weitere Möglichkeit zur Behandlung des Pes-anserinus-Syndroms darstellt. Die Schädigung von Sehnen und Bindegewebe oder eines Schleimbeutels führt zur Bildung neuer Blutgefässe. Durch Botenstoffe herbeigelockte weisse Blutkörperchen (Leukozyten) befeuern die Entzündung und sorgen zudem dafür, dass sich parallel zu den Gefässen Nervenäste ausbilden, die für die chronischen Schmerzen mitverantwortlich zeichnen.
Bei dem minimalinvasiven Eingriff schiebt der interventionelle Radiologe nach einem winzigen Stich in der Leistengegend einen Mikrokatheter über die Arterie im Oberschenkel (Arteria femoralis) bis zu den Gefässen im Kniegelenk vor. Kontrastmittel ermöglicht die exakte Platzierung an der Stelle, von der die neugebildeten Kapillargefässe ausgehen. Hier eingeschwemmte Mikropartikel verstopfen die pathologischen Neovaskularisationen, sodass diese — ebenso wie die davon mitversorgten neuen Nervenfasern — absterben. Dadurch gehen sowohl die Entzündungen von Sehnen und Schleimbeutel als auch die damit einhergehenden Schmerzen zurück. Der Effekt macht sich in der Regel bereits kurze Zeit nach dem Eingriff bemerkbar und hält dauerhaft an. Eine normale Belastung des Kniegelenks ist ebenfalls direkt im Anschluss an die Behandlung möglich.
Sie leiden selbst am Pes-anserinus-Syndrom? Lassen Sie sich helfen!
Ich, Dr. med. Susanne Constantinescu aus Bern, beherrsche diese einzigartige Technik und habe sie in Tokio direkt bei Dr. Okuno, dem weltbekannten Spezialisten für Gelenkembolisation, erlernt.
Nicht nur bei Kniegelenksschmerzen ist eine Gelenkembolisation Erfolg versprechend. Auch bei Problemen an Schulter, Fuss, Fingergelenk oder Achillessehne ist eine derartige Mikrotherapie oftmals
zu empfehlen. Bei Interesse an einer Behandlung oder generellen Fragen zur mikroinvasiven Therapie schreiben Sie eine E-Mail an mit-bern@hin.ch – ich helfe Ihnen gerne weiter!
Quellen, Links und weiterführende Literatur